"Die Zusammenarbeit mit einer Schülerfirma ist ein guter Ansatzpunkt, um Nachwuchs zu gewinnen."
Frank Harbrecht ist Vorstandsvorsitzender der Stiftergemeinschaft im Harz. Im Jahr 2018 hatte er die Idee, Schülerinnen und Schüler fachlich in die Neugestaltung der Website der Initiative einzubinden. Daraus entwickelte sich die Zusammenarbeit mit der Schülerfirma CC Stadtfeld. Diese begeisterte ihn so, dass er im Jahr 2019 die Kraft der Stiftergemeinschaft bündelte und einen Tag der Schülerfirmen im Landkreis Harz umsetzte.
Was war die Motivation der Stiftergemeinschaft im Harz, mit GRÜNDERKIDS zusammenzuarbeiten?
Wir als Stiftergemeinschaft hatten den Wunsch, für unsere Stiftung eine eigene Homepage zu erstellen. Dies hätten wir professionell machen lassen können, oder aber … unserem Stiftungszweck entsprechend. Wir sehen die Schülerfirmen auch als Teil eines gesellschaftlichen Engagements, das es zu fördern gilt. So entstand die Idee, diese Homepage über eine Schülerfirma gestalten zu lassen. GRÜNDERKIDS hat uns einen entsprechenden Kontakt vermittelt und da wir mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden waren, haben wir die Schülerfirma CC Stadtfeld auch gerne mit der dauerhaften Pflege betraut.
Was hat Sie an der Zusammenarbeit mit der Schülerfirma CC-Stadtfeld so begeistert? Was ist das Besondere?
Das ging eigentlich mit dem ersten Gespräch schon los. Die Schülerfirma hat in unseren Augen bereits Beachtenswertes vollbracht (gerade auch in ihrer Schule). Sie haben sich im Gespräch sehr selbstbewusst dargestellt und uns glaubhaft vermittelt, dass sie die erhoffte Zusammenarbeit qualitativ hochwertig leisten können und wollen. Bemerkenswert war für uns auch, dass die beratende Person aus dem Lehrkörper auch wirklich nur beratend auftrat.
Wir wurden über die laufenden Projektschritte ständig auf dem Laufenden gehalten und die Schülerfirma war jederzeit in der Lage, auch neue Ideen kurzfristig mit einzubauen. Das war schon klasse.
Und daraus erwuchs dann die Idee für den „Tag der Schülerfirmen“?
Ja, ich fand, Schülerfirmen haben so viel Potenzial (meine Frau hat selbst jahrelang eine geleitet), die könnten doch auch super Wirtschaftskontakte knüpfen – das wäre für beide Seiten ein Gewinn. Und dass wir damit richtig lagen, hat ja die Veranstaltungsbeteiligung gezeigt, vom damaligen Landrat Martin Skiebe über den Rektor der Hochschule, Geschäftsführer von „echten“ Unternehmen, Unternehmensverbänden, der ego. – Gründerakademie bis zum Projekt RÜMSA konnten wir viele Beteiligte begeistern. In verschiedenen Workshops wurde rund um das Thema Unternehmergeist diskutiert und auch praktisch gearbeitet. Auf einem offenen Marktplatz wurden Ideen ausgetauscht, Kontakte geknüpft und zukünftige Projekte besprochen – eine rundum gelungene Veranstaltung.
Darum finde ich es wichtig, das Engagement für Schülerfirmen nachhaltig zu verankern und zu multiplizieren.
Warum sollten aus Ihrer Sicht Wirtschaftsunternehmen Bildungsprojekte wie Schülerfirmen unterstützen?
Bildung ist viel mehr als die Wissensvermittlung in den klassischen Bildungseinrichtungen. In der Schule kann man nicht alles lernen. In der Berufsausbildung werden oft Fähigkeiten und Fertigkeiten vorausgesetzt, die viele Bewerber nicht oder nur unzureichend mitbringen. Praxisorientierte Bildungsprojekte können künftigen Berufseinsteigern helfen, den Übergang von der Schule zum Beruf besser zu meistern. Davon profitiert dann auch der Ausbildungsbetrieb. Zudem kann die Zusammenarbeit mit einer Schülerfirma ein guter Ansatzpunkt sein, Nachwuchs zu gewinnen.
Was möchten Sie Kindern und Jugendlichen für ihre Zukunft bzw. für ihren Weg in das Berufsleben mitgeben?
Legt Euch nicht auf einen Traumberuf fest! Nutzt Angebote zur Berufsorientierung und Eignungsdiagnostik! Probiert Euch aus, zum Beispiel im Rahmen von Praktika. Ein Traumberuf, für den man dann doch nicht geeignet ist, kann schnell zum Alptraum werden.